Kassel. Ruddin geht es deutlich besser. Auch neuen Lebensmut hat der zehnjährige Junge aus Afghanistan nach der Behandlung im Kasseler Kinderkrankenhaus Park Schönfeld geschöpft. Er möchte bald wieder Fußball spielen.
Im April war Ruddin nach einer sieben Monate langen Odyssee durch mehrere Kliniken ins Kinderkrankenhaus gekommen, einer von 16 Spezialeinrichtungen für schwer brandverletzte Kinder in Deutschland. Der Junge hatte bei einem Unfall mit Lampenöl schwere Verbrennungen davongetragen.
Rund 30 Operationen
Bei seiner Ankunft in Kassel waren Ruddins Wunden mit schwierig zu behandelnden Keimen infiziert, das Kind litt unter großen Schmerzen, konnte weder sitzen noch stehen. Die spezialisierten Chirurgen im Kinderkrankenhaus operierten Ruddin rund 30 Mal. Die Eingriffe reichten von aufwändigen Verbandswechseln bis hin zu Hauttransplantationen. Hinzu kam intensive Physiotherapie. Mit dem Erfolg der Behandlung ist Oberarzt Dr. Joachim Suß, Leiter der Schwerbrandverletzteneinheit, sehr zufrieden: „Alle Wunden sind abgeheilt. Nachdem sich Ruddin sieben Monate kaum bewegt hatte, konnte er zum Schluss sogar schon wieder ein paar Schritte gehen. Ruddin hat seine Lebensfreude, die zuvor für ihn verloren war, wiedergewonnen.“
Ruddin hat anschließend in Oberhausen bei der Organisation Friedensdorf International (www.friedensdorf.de) weiter gute Fortschritte gemacht. Mittels einer Gehhilfe übt er, um Schritt für Schritt in ein neues Leben zu gehen. Am Wochenende kehrt er in seine Heimat zurück.
Die sehr aufwändige und komplizierte Behandlung war nur durch die Unterstützung zahlreicher Spender möglich. Rund 15 000 Euro steuerte der Verein „Hilfe für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus“ bei, davon waren 5000 Euro vom Verein „Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not“.