Über 1,8 Millionen für Kinder in Not

Über 1,8 Millionen für Kinder in Not

Kassel. Als Amal Aba 1999 zum ersten Mal nach Kassel kam, war sie ein Jahr alt. Layla Bahmad, die Kasseler Cousine des kleinen Mädchens, hatte damals mit Unterstützung der HNA um Hilfe für das kranke Kleinkind aus Marokko gebeten. Die Familie ging davon aus, dass Amal „nur“ an einer Verengung der Lungenarterie leidet. Später stellte sich heraus, dass das Mädchen eine schwere angeborene Hirnschädigung hat.

Viele Leser spendeten damals für die Behandlung des Kindes in Kassel und Gießen. Birgit Utech, die Vorsitzende des Vereins „Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not“, und ihre Vorstandskollegin Evelin Bernhard boten ebenfalls sofort ihre Hilfe an.

Es ist eine Hilfe, die bis heute andauert. Der Kasseler Verein hat Amal und ihre Mutter bei allen Krankenhausaufenthalten betreut und ist für die Medikamente des Kindes aufgekommen. Über 7400 Euro hat der Verein im Laufe der Jahre für Amal gespendet und dabei auf langfristige Förderung gesetzt. Für das behinderte Mädchen wurden Sitzschalen und ein Reha-Buggy angeschafft. „Das Schicksal von Amal ist uns besonders ans Herz gewachsen“, sagt Evelin Bernhard.

Amal ist nur ein Beispiel dafür, wie der Kasseler Verein kranken und Not leidenden Kindern im Laufe der Jahre nachhaltig geholfen hat. Sie heißen Patrick, Jessica, Evelyn, Fatima oder Misghina, um nur wenige Namen zu nennen. 1000 Projekte, die meisten davon in Kassel und Umgebung, sind seit 1991 gefördert worden.
Vor 18 Jahren wurde „Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not“ als Initiative von Birgit Utech ins Leben gerufen, 1999 wurde die Initiative in einen Förderverein umgewandelt. Seit 1991 sind etwa 1,8 Mio. Euro gesammelt worden. Alles fing damit an, dass in einigen Kasseler Zahnarztpraxen Sammeldosen aufgestellt wurden. Patienten warfen nicht mehr benötigtes Zahngold in die Dosen.

200 Ärzte in 136 Praxen
Heutzutage machen 200 Zahnärzte in 136 Praxen in Kassel und Umgebung mit. „Unser besonderer Dank gilt natürlich den Patienten, weil durch ihre Spende vielen Kindern mit schweren Einzelschicksalen geholfen werden konnte“, sagt Evelin Bernhard. Hinzu kommen die vielen Initiativen und Vereine (zum Beispiel Komma, Rambazotti), Schulen, Kinderhospize und Waisenhäuser, die der Verein nicht nur mit Geld, sondern die Mitglieder mit sehr viel Engagement, das weit über eine ehrenamtliche Tätigkeit hinausgeht, unterstützen.

Birgit Utech und Evelin Bernhard haben einen Wunsch für das kommende Jahr: Beide hoffen, dass die Patienten in den Praxen auch weiterhin ihr altes Zahngold spenden. Birgit Utech akquiriert derzeit in ganz Bayern neue Praxen, die Zahngold sammeln. „Ob Hessen oder Bayern, das ist egal. Wir helfen Kindern in ganz Europa.“

Zahnärzte und Patienten helfen Kindern in Not, Spendenkonto: 55 55, Kasseler Sparkasse, BLZ: 520 503 53, www.zphkinder.de

Von Ulrike Pflüger-Scherb

 

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